Aktivitäten 2021

Nach unserer Aktivzeit haben wir uns in der Regionalen Pensionisten-Plattform (RPP) zusammengefunden, um unseren Ruhestand bei monatlichen Treffen mit Gleichgesinnten interessant zu gestalten und zum gemütlichen Gedankenaustausch zu nutzen. Die Idee der "Gründerväter" war, die sozialen Kontakte, die sich aus dem gemeinsamen Arbeiten ergeben haben, aktiv weiter zu pflegen.

Dann kam die Pandemie. Die weltweite Verbreitung des Coronavirus Sars-COVID-19 und seiner Mutationen hat unsere Pläne und Vorhaben plötzlich und unerwartet gestoppt. Weil gemeinsame Aktivitäten nicht mehr möglich waren, hieß es nun für die verantwortungsvollen Organisatoren, die Kontakte auf Distanz zu halten. Jeder ging mit der Krise etwas anders um und die Kommunikation beschränkte sich hier vielfach nur mehr auf das Telefon oder Internet. Viele von uns gehören zur Risikogruppe 65+ und da muss man besonders vorsichtig sein. Maske tragen, Abstand halten, Hände waschen, Testen gehen und - das trifft uns besonders hart - Zusammentreffen auf das notwendigste Maß reduzieren.

 Natürlich gingen uns allen die Aktivitäten ab. Und manche fragten: Wann werden wir uns denn endlich wieder treffen können? Wahrscheinlich war: Wenn wir eine Impfung haben, wird alles leichter. Wir waren gut gerüstet und hofften auf einen baldigen Start. Eine Beschränkung der Teilnehmerzahlen war nie eine Option, denn da warteten wir lieber auf die Möglichkeit, dass alle Interessierten auch dabei sein konnten. Schließlich waren mit dem Inkrafttreten der "3G"-Regeln (geimpft, genesen oder getestet) im Juni die RPP-Veranstaltungen endlich wieder durchführbar. Leider musste im November noch einmal wegen eines mehrwöchigen Lockdowns ein RPP-Treffen abgesagt werden.

 Rückblickend können wir die langen Lockdown-Zeiten trotz allem auch positiv sehen: Wir haben vom Home-Office-Chaos keine Koffein-Sucht davongetragen und wir pfiffen auf die Videokonferenzen. Wir mussten uns auch nicht um unseren Arbeitsplatz oder unsere Firma sorgen. In diesem Sinne gilt: G’sund bleiben und weiterhin viele Pläne machen, was wir in der Zeit nach Corona alles gemeinsam noch unternehmen können.


RPP 1-2021 bis RPP 5-2021:

Aufgrund des Bundesgesetzes betreffend der Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-19 (COVID-19-Maßnahmengesetz) und den damit zusammenhängenden Verordnungen von Bundes-, Landes und Bezirksverwaltungsbehörden mußten die RPP-Veranstaltungen von Jänner bis Mai 2021 abgesagt werden.


RPP 6-2021: Besichtigung der Burg Berneck und der Wallfahrtskirche Kaltenbrunn im Kaunertal

Endlich war es soweit. Nach siebenmonatiger Corona-bedingter Pause ließen die Lockerungen der Maßnahmenverordnung des Gesundheitsministeriums eine RPP-Veranstaltung wieder zu. Als Ziel standen die Besichtigung der Burg Berneck und der Wallfahrtskirche Kaltenbrunn im Kaunertal auf dem Programm. Die 26 Teilnehmer waren schon sehr auf die Burg gespannt, denn diese ist ja von außen täglich im Vorspann zur ORF-Sendung "Tirol heute" zu bewundern.

Trotz des Schienenersatzverkehrs zwischen Ötztal und Bludenz haben sich die Teilnehmer nicht abschrecken lassen, sich im Bf. Landeck für diesen Tagesausflug zu treffen. Mit einem gemieteten Sonderbus ging von hier die Fahrt nach Kaus zur Burgbesichtigung. Bereits der Eintritt veranlasste - wegen der kleinen Türöffnung - zu einer tiefen Verbeugung von der Bauleistung der Altvorderen. Architekt DI Richard Hörmann führte die RPP’ler durch seine Burg und berichtete mit berechtigtem Stolz über die Historie und die umfangreichen, aufwändigen Instandsetzungsarbeiten des Bauwerks. 

Die "gotische Stube" der Burg Berneck stammt aus dem Jahr 1437 und ist die älteste ihrer Art in Nordtirol. Ähnlich steht es um den gotischen Erker über dem Eingangstor. Die Burg selbst wurde 1225 erstmals erwähnt. Sie lag damals an der Nebenroute der Römerstraße "Via Claudia Augusta" über die Alpen und wurde mutmaßlich als Verwaltungsburg errichtet. In der Folgezeit wechselte sie mehrmals den Besitzer, ging 1499 ins Eigentum von Kaiser Maximilian I. über, verfiel mit dem Ende des Mittelalters allerdings zunehmend. Erst ab 1976 begann mit der neuen Eigentümerfamilie eine umfassende und fachmännische Renovierung der Burg. Die Anlage ist durch drei Höfe gegliedert, im Westen ragt der mächtige Bergfried empor. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählen hier die prächtig restaurierte gotische Stube und die Burgkapelle mit spätgotischen Fresken aus der Zeit des Wilhelm von Mühlinen. An der Südseite führt eine hölzerne Galerie an der Außenmauer oberhalb der 130 m hohen Felswand entlang und bietet einen schwindelerregenden Blick in die Tiefe. Auch die Aussicht übers Inntal und zu der gegenüber bei Ladis gelegenen Burg Laudegg ist einfach grandios. 

Danach ging es nur wenige Minuten Fußweg entfernt zum Mittagessen ins Gasthaus "Falkeis" in Kauns. Speis und Trank mundeten ausgezeichnet, denn die gesamten Getränke wurden von den (Ex-) Geburtstagskindern Gremer Karl, Schabus Helmut und Werner Ekkehart gesponsert. Mit den Geburtstags-"Spenden" von Gunsam Ernst, Habicher Alois, Hanika Dietmar, Pregenzer Kurt, Sonnweber Josef, Strobl Johann und Wlcek Franz konnten sowohl die Sonderbus- als auch die Eintritts- und Führungskosten beglichen werden. 

Den Abschluss des Kaunertal-Besuchs bildete eine kurze Besichtigung mit Führung durch die nahegelegene, sehenswerte Wallfahrtskirche Kaltenbrunn. Die heute erhaltene Kirche, die mehrere Vorgängerbauten hatte, wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Die Marienstatue (Madonna mit Jesuskind), der die Wallfahrten gelten, befindet sich heute in einer ovalen Kapelle mitten im Kirchenschiff. Die Deckenfresken zeigen mit dem "Pilgerweg Mariens" einen gemalten Glaubensweg. Diese wurden - wie die Inneneinrichtung - zwischen 1720 und 1730 von Franz Laukas aus Prutz, einem der besten Barockmaler des Tiroler Oberlandes geschaffen. Um 1835 wurde mit Renovierungsarbeiten begonnen, die die Grundsubstanz der Kirche betraf, wobei auch innen viel verändert wurde. Von 1976 bis 1982 erfolgte eine Gesamtrestaurierung der Kirche im barocken Stil und wurde im Juni 1982 wieder eröffnet. 

Nach dem Besuch der Wallfahrtskirche fuhren die RPP‘ler mit dem Sonderbus zum Bf. Landeck zurück, wo alle ihren vorgesehenen Heimfahrzug erreichen konnten. Dass einige der Teilnehmer zur Nachbesprechung noch einen Abstecher in die "ESV-Kegelbahn" machten, versteht sich doch von selbst …


Organisation: Zöhrer Erwin
Fotodokumentation: 
Hanika Dietmar und Habicher Otto


RPP 7-2021: Besuch des Alamannen-Museumsdorfes in Mäder

Genau vor einem Jahr gab es in Vorarlberg das letzte RPP-Treffen mit dem Besuch des Angelika-Kaufmann-Museums in Schwarzenberg. Nach so langer Zeit freuten sich die Teilnehmer natürlich wieder auf einen gemütlichen und interessanten Ausflug in die Vorarlberger Landesgeschichte.

Die Anreise erfolgte - wie immer - mit den "Öffis" zum vereinbarten Treffpunkt Bf. Götzis. Nur wenige Minuten Fußweg entfernt, ging es zum Mittagessen in den Gastgarten des italienischen Restaurants "Casa Antica". Die hier servierten Speisen schmeckten vorzüglich, ebenso die von den (Ex-) Geburtstagskindern Feichtner Robert und Habicher Otto spendierte Getränkerunde. Ganahl Norbert überreichte stattdessen einen finanziellen Unterstützungsbeitrag für nachfolgende RPP-Aktivitäten. Nach dem Mittagstisch mussten die RPP’ler zurück zum Bahnhof, um mit dem Ortsbus nach Mäder zum Alamannen Museumsdorfzu gelangen.

 Das Museumsdorf in Mäder ist der Geschichte und Kultur der Alamannen gewidmet, welche spätestens in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts n. Chr. nach Vorarlberg eingewandert sind. In der Folge haben sie Sprache, Brauchtum und Mentalität der Region geprägt. Die Gemeinde Mäder stellte dem Verein Alamannische Brauchtums- und Kulturgemeinschaft vor einigen Jahren ein Areal zur Verfügung, auf dem mittlerweile ein alamannischer Hof mit mehreren Gebäuden entstanden ist. Das damalige Leben war fest in der Natur verankert, was in allen Fertigkeiten und Überlieferungen zum Ausdruck kommt. Es gab hierzu praktische Anschauungsbeispiele zum Fladen-(Brot-)backen, zur Kunst des Drechselns oder zur Herstellung von Schmuck, Waffen und Gebrauchsgegenständen. Mittels experimenteller Archäologie werden durch das Erlernen alter Handwerke, vom Umgang mit Pflanzen und Tieren oder der Mythenwelt, neue, interessante und lehrreiche Blicke auf die Vorarlberger Heimat geworfen.

Nach dem kurzweiligen Museumsbesuch spazierte die RPP-Truppe zum nahegelegenen Gasthof "Krone", um vorrangig den Durst löschen und schlussendlich die erforderliche Nachbesprechung durchführen zu können. Die Zeit in der Gaststätte schien fast zu kurz zu sein, denn sowohl der Ortsbus von Mäder nach Götzis als auch die Heimfahrzüge konnten nur knapp erreicht werden. Abschließend nutzten die Tirol-Heimfahrer die Wartezeit auf den Anschlusszug in Feldkirch, um den Realisierungsstand des Projekts "Bahnhofcity Feldkirch" noch zu begutachten.


Organisation: Ehrbach Manfred
Fotodokumentation: 
Hanika Dietmar, Habicher Otto, Weber Karl


RPP 8-2021:Besuch des Tiroler Höfemuseums in Kramsach, Teil 2

Bereits 2011 gab es von den RPP’lern einen ersten Besuch im "Museum Tiroler Bauernhöfe" in Kramsach. Aber bei der damaligen professionellen und humorigen Führung des Unterländer (Angerberger) Originals Prof. Sandbichler (+) war es unmöglich, die gesamten Exponate des Museums anzuschauen. Nach zehn Jahren war nun endlich die Zeit gekommen, dies nachzuholen. Zwischenzeitlich hat sich in der museumspädagogischen Präsentationsvermittlung einiges verändert und diese positiven Neuerungen sind sofort aufgefallen.

Das Museum in Kramsach bringt mit seinen 14 Bauernhöfen und 24 Nebengebäuden einem das bäuerliche Leben der vorindustriellen Zeit nahe. Schmiede, Dorfschule, Wirtshaus, Mühle und Holzfällerhütte - wie in einem echten Dorf verteilen sich die Höfe und sonstigen Gebäude über hügeliges Gelände auf insgesamt 8,5 Hektar Fläche. Sie sind im Originalzustand und stammen aus allen Talschaften von Nord-, Süd- und Osttirol. In sieben Häusern erzählen an die Wand projizierte Figuren aus ihrem Leben, ein Film präsentiert den Abtrag und die Wiederaufstellung eines Hofes.

 Vom vereinbarten Treffpunkt Bf. Brixlegg fuhren die 17 Teilnehmer mit dem Linienbus zum Freilichtmuseum, um in der urigen Weinlaube des Tiroler Wirtshauses "Rohrer Hof" - Ausgangs- und Endpunkt für den Museumsbesuch - vor dem Führungsrundgang ein ausgezeichnetes Mittagessen einzunehmen. Davon gestärkt, konnte danach auf dem 3,2 km langen Rundweg bei einer interessanten, mehr als zweistündigen Besichtigung das harte und entbehrungsreiche Leben unserer bäuerlichen Vorfahren eindrucksvoll erfahren werden. Am Schluss der Exkursion wurde es leicht regnerisch und die anschließende "Nachbesprechung" im "Rohrer Hof" daher in einer alten Gaststube durchgeführt. Mit dem Bus ging es vom Museum schließlich wieder zurück zum Bf. Brixlegg, wo alle ihre vorgesehenen Heimfahrzüge pünktlich erreichen konnten.


Organisation: Nairz Wilfried
Fotodokumentation: Hanika Dietmar, Habicher Otto


Sonder-RPP 2021: Besichtigung der ÖBB-Kraftwerksgruppe Tauernmoos

Nach dem Bestandsjubiläum "10 Jahre RPP West" (2019) und dem 10. RPP-Jahrbuch (2020) gab es nun in diesem Jahr die zehnte Sonder-RPP-Veranstaltung mit einem mehrtägigen Programmablauf. Werner Ekkehard - unser "Stubaier" Kollege aus dem Pinzgau - hatte sich bereitwillig angeboten, die Gesamtorganisation dafür zu übernehmen. Mit der Themenfestlegung "Besichtigung der ÖBB-Kraftwerksgruppe Stubachtal" war mit Uttendorf auch die Quartiergemeinde automatisch schon vorgegeben. Praktisch ein "Heimspiel" für den Organisator, denn Uttendorf war sein Geburtsort und die Eisenbahnersiedlung Enzingerboden sein Zuhause in der Jugendzeit. Seine ganze berufliche Karriere hatte bei den ÖBB ebenfalls mit der elektrischen Energieversorgung des Zugverkehrs zu tun. Also ideale Voraussetzungen für einen interessanten, mehrtägigen Ausflug in den Salzburger Pinzgau.

Die Vorbereitungsarbeiten begannen bereits ein Jahr davor mit der Hotelsuche und der notwendigen Zimmerreservierung, damit die vielen Einzelzimmerwünsche erfüllt werden können. Die Vorschläge zum Besichtigungsprogramm wurden finalisiert und die erforderlichen Gruppenreservierungen für die einzelnen Führungen voravisiert. So weit so gut. Aber dann schlug die nächste Welle in der Corona-Pandemie so vehement zu, dass die Bundesregierung von Anfang November 2020 bis Mitte Juni 2021 einen weiteren "Lockdown" (= Ausgangssperre) mit massiven Einschränkungen in allen persönlichen und öffentlichen Lebensbereichen verordnen musste. Dies hatte leider zur Folge, dass die vereinbarte Besichtigung der Produktionsstätten beim Unternehmen "Blizzard Sport GmbH" in Mittersill zuerst verschoben und schlussendlich kurzfristig abgesagt wurde. Anstelle dessen konnte der Besuch des "Felberturm Museum" organisiert und ins Programm aufgenommen werden. Allein das war noch nicht genug, denn zirka drei Wochen vor Reiseantritt verwüsteten schwere Unwetter die Gleisanlagen der Pinzgaubahn durch Vermurungen, Überschwemmungen und Unterspülungen, wobei hier der Bf. Krimml als Endbahnhof der Strecke am stärksten betroffen war. Für die Streckenbedienung wurde ein längerfristiger Schienenersatzverkehr eingerichtet. Organisator Werner Ekkehard musste das jedoch schon im Voraus geahnt haben, denn er hatte diesen Mehrtagesausflug von der Ankunft bis zur Abreise aus Zell am See mit einem gemieteten Reisebus geplant.

 Auf das Einladungsschreiben Anfang März 2021 gab es Rückmeldungen mit 47 fixen Zusagen. Obwohl im September zum Zeitpunkt der Veranstaltung die behördlich vorgegebenen und einschränkenden Corona-Maßnahmen ("3G" - geimpft, genesen oder getestet, MNS-Maskenpflicht im ÖPNV) beachtlich waren, gab es mit 44 Teilnehmern - erfreulicherweise - so gut wie fast keine Absagen.

Dienstag, 07. September 2021

Wenn die Anreise mit dem Zug zu einer Sonder-RPP getätigt werden muss, dann heißt es für die Teilnehmer meistens früh aufzustehen. So auch diesmal für die Kollegen aus Vorarlberg und dem Osten Österreichs. Treffpunkt war jedenfalls 10:15 Uhr am Bahnhof Zell am See. Am Vorplatz wartete schon der Reisebus zur Abfahrt nach Uttendorf. Die Fahrzeit für die ca. 22 km lange Strecke auf der Bundesstraße zur Pension "Koch" dauerte nur knapp dreißig Minuten. Dort angekommen, kam es zuerst zu einer Begrüßung durch die schon mit eigenem Auto angereisten RPP-Kollegen und dann zur Anmeldung sowie zum Zimmerbezug in der Pension. Im Anschluss trafen sich alle wieder in der Gaststube, um gemeinsam das schon im Vorfeld ausgewählte, vorzügliche und flott servierte Mittagessen einzunehmen. Bereits um 13:30 Uhr war der Bus wieder abfahrbereit zum ersten Programmpunkt mit dem Besuch des Felberturm-Museums in Mittersill. Nach nur wenigen Minuten wurde das 6 km entfernte Ziel erreicht. In zwei Gruppen eingeteilt, präsentierten die Museumsführer das Gebäude und die mannigfaltige Geschichte der Region.

 Der Felberturm, der in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet wurde, diente den edelfreien Herren von Velm als Wohn- und Wehrturm. Dieser fiel 1415 an die Salzburger Erzbischöfe und erfuhr 1470 eine Umwidmung in einen "Diensttroadkasten" (= Getreidelager). Die bayrische Regierung versteigerte 1812 das Gebäude, das sich durch sein Fischgrätenmauerwerk auszeichnet, und es kam in Privatbesitz und ging schließlich 1936 in Gemeindebesitz über. 1963 wurde der Felberturm wieder in Stand gesetzt, um darin ein Heimatmuseum zu errichten. In den Jahren 2019-2021 erfolgte für das Felberturm Museum eine Neukonzeption und eine Generalsanierung.

 Im Erdgeschoß des Felberturms befindet sich die Ausstellung zum Thema"Saumhandel". Hier werden die verschiedenen Saumwege über die Tauern und die schicksalhaften Geschichten der Säumer lebendig und nach modernsten museumpädagogischen Gesichtspunkten dargestellt. Im ersten Obergeschoß wird die Geschichte und Entwicklung Mittersills vom Bannmarkt bis zur Stadterhebung erklärt. Besonderer Bedeutung kommt dabei auch der Gerichtsbarkeit und dem Verhältnis der Menschen zu den Obrigkeiten zu. Historisch aufgearbeitet und filmisch dargestellt wird der einmalige Hexenprozess von Mittersill, der im multifunktionalen Mehrzweckraum im zweiten Obergeschoß gezeigt wurde. Eingegangen wird aber auch auf die Besonderheiten des Marktes Mittersill als frühen Zentrums des Eisen- und Lederhandwerks. Bekannt ist Mittersill bis heute auch für die Lebzelterei und seine hohe Dichte an gastlichen Wirtshäusern und Herbergen. Im angrenzenden Bauernhaus, einem ehemaligen Schulgebäude aus dem Jahr 1609, wird das Alltagsleben der Bauern, die oftmals auch Säumer waren, dargestellt.

Nach der sehr interessanten Führung durch das Mittersiller Heimatmuseum hieß es gleich wieder Einsteigen zur Rückfahrt mit dem Bus nach Uttendorf in den Ortsteil Steinerbichl zum Keltenmuseum. Hier sollten für die Sonder-RPP‘ler die Fragen geklärt werden, z.B.: Wer waren die Kelten? Wie haben sie gelebt und gewohnt? Vor dem Rundgang durch das Keltendorf-Museum gab es eine kurze Begrüßung durch den Uttendorfer Bürgermeister Hannes Lerchbaumer (ÖBB-Mitarbeiter KW Uttendorf) und eine Einladung auf eine ersehnte "Getränkelabung" mit "Gerstensaft". Danach begann der Museumskustos Ferdinand Cenger mit der Führung durch die Anlage und berichtete von den Anfängen sowie den Entwicklungen dieser Institution. 1962 wurde zufällig im Zuge der Neuverlegung einer Wasserleitung ein hallstattzeitliches Gräberfeld entdeckt. Rund 700 Kelten aus der Zeit zwischen 750 und 600 v. Chr. sind hier bestattet. Bei der späteren Suche nach der dazu gehörenden Siedlung wurden die Archäologen am Steinerbichl oberhalb von Uttendorf fündig. Seit 1996 haben hier die Wissenschaftler zahlreiche Fundstücke ausgegraben. An der Ostflanke gab es eine bronzezeitliche Steinwallanlage, dahinter wurden etliche Häusergrundrisse aus der frühen Bronzezeit (um 1800 v.Chr.) und aus der Hallstattzeit (um 750 v.Chr.), sowie bis in die Spätantike (ca. 4. und 5. Jahrhundert n.Chr.) gefunden. Die keltischen Bewohner lebten vom Kupferbergbau auf der Viertalalm in 1.600 Metern Seehöhe. Sie führten regen Tauschhandel mit dem begehrten Rohstoff und hatten Kontakte bis nach Oberitalien, Slowenien oder ins nördliche Alpenvorland.

2001 haben engagierte Uttendorfer schließlich begonnen, am originalen historischen Platz ein detailgetreues Keltendorf nachzubauen. Inzwischen ist daraus ein Erlebnismuseum geworden, das seit 2004 unter Denkmalschutz steht und den interessierten Besuchern faszinierende Einblicke in diese bedeutende Kulturepoche bietet. Die von Ferdinand Cenger in knapp zwei Stunden sehr engagiert und anschaulich präsentierte "Welt der Kelten" ließ die Teilnehmer zumindest erahnen, wie sich das Dorfleben dereinst zugetragen haben könnte.


Die Fahrt zur Pension "Koch" dauerte nur wenige Minuten und die Sonder-RPP’ler gönnten sich im straßenseitigen Gastgarten vor dem Abendessen noch das eine oder andere Getränk. Danach blieben die meisten in der Gaststube einfach sitzen, um auf einen informativen Tag noch einmal anzustoßen, zu plaudern und diesen schließlich gemütlich ausklingen zu lassen.


 
Fotodokumentation: Habicher Otto, Hanika Dietmar, Silly Karl, Weiss Wilfried

Mittwoch, 08. September 2021

Nach einem guten und ausreichenden Frühstück wurde um 08:30 Uhr in das umfangreiche Programm des zweiten Tages gestartet. Der Bus stand schon vor der Pension, um die Sonder-RPP-Truppe zum Enzingerboden zur Besichtigung der ÖBB-Kraftwerksgruppe Stubachtal zu bringen.

Der Name Stubach stammt von "stäubenden Wasser". Das Tal beinhaltet 18 Seen, 25 Gletscher, 25 Almen und ist rund 17 km lang. In 13 Kehren fährt man entlang der schmalen Panoramastraße von Uttendorf (804 m) bis zum Enzingerboden (1.480 m). Diese wurde in den Jahren 1921 bis 1926 errichtet und von 1997 bis 1999 generalsaniert. Bei der Busfahrt konnten entlang der Straße zahlreiche interessante Sehenswürdigkeiten, wie der Hof "Wiedrechtshausen" mit einer Sonnenuhr aus dem 18. Jahrhundert, zahlreiche kleinere Wasserfälle sowie herrliche Ausblicke in die Gletscherregion gesehen werden. Auch einige Baustellen und Grabungsarbeiten mit großen Baugeräteeinsatz und gelagerten Rohren in den unterschiedlichsten Größen gab es zu beobachten.

Am Enzingerboden angekommen, wurde die Sonder-RPP-Truppe von den ÖBB-Mitarbeitern begrüßt und zur Führung durch das Kraftwerksgebäude in zwei Gruppen aufgeteilt. Am Beginn bzw. am Ende der Besichtigung - je nach Gruppe - ging es zum Info-Center Enzingerboden (ICE), um in ausführlichen Bildtafeln das Thema Energie bei den ÖBB nähergebracht zu bekommen. Danach wurden in der riesigen Maschinenhalle die unterschiedlichen Typen und Funktionsweisen der vielen Generatoren und Turbinen erklärt und der Rundgang mit dem Besuch der Schaltwarte abgeschlossen. Die Warte wird seit einigen Jahren von der Zentralen Leitstelle Innsbruck aus ferngesteuert und grundsätzlich nur noch für die Störungsbehebungen oder für Instandhaltungsaufgaben vor Ort besetzt. Natürlich nicht fehlen durften hier auch die ersten Informationen zur Kraftwerksgruppe. Es handelt sich dabei um sechs Speicherkraftwerke der ÖBB, für die mit den Planungen im Jahr 1914 der Grundstein gelegt wurde und die bis in die 1990er Jahre entsprechende Erweiterungen erfahren haben. Mit dem neuerlichen Ausbau der Kraftwerksgruppe um das Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos kann die Leistung noch einmal um 170 Megawatt erhöht werden. Der Baubeginn erfolgte im April 2020 und soll im Jahr 2025 mit der Inbetriebnahme beendet sein. Die Gesamtinvestition für die Modernisierung beträgt knapp 300 Millionen €uro, welche von den ÖBB aus Eigenmitteln außerhalb des Rahmenplans finanziert wird.

Anschließend fuhren die Teilnehmer vom Enzingerboden mit der ÖBB-eigenen und nicht öffentlichen Werksseilbahn in etwa knapp 10 Minuten zur Mittelstation Tauernmoos (Sektion 1, Länge 1.785 m, Höhedifferenz 568 m, 6 Stützen). Die formschönen roten Gondeln bieten Platz für je 24 Personen. An der Mittelstation angekommen, wurde im wuchtigen Gebäude im 50er-Jahre-Stil die kleine Ausstellung mit Informationen zur Seilbahnanlage besichtigt. Daraufhin ging es zur nahegelegenen Staumauer des Tauernmoossees, wo zuerst auf der Talsperre die Eckpunkte und auch die umliegende Landschaft erklärt wurden. In den 1920ern begann der Bau der Gewichtsstaumauer. Mit einer Länge von 1.100 Metern ist sie einer der längsten geschwungenen Staumauern Europas. Das durchschnittliche Speichervolumen beträgt rund 55 Millionen Kubikmeter. Über eine Wendeltreppe gelangt man von der Mauerkrone hinab ins Innere der Staumauer. Einem sehr schmalen Gang zu Beginn folgt ein immer breiter werdender Hohlraum. Auch hier gab es ausführliche Informationen zu Bau- und Funktionsweise der Anlage, beispielsweise kann über die Technik der Stausee kontrolliert geleert werden. Nun ging es den Weg wieder zurück zur Mittelstation, um mit der Seilbahn zum Berghotel "Rudolfshütte" (Sektion 2, Länge 2.485 m, Höhedifferenz 266 m, 5 Stützen) mit Blick auf den Weißsee zu fahren. Das schöne Wetter und die "kitschige" Bergpanorama-Aussicht aus der Gondel waren sehr beeindruckend. In der Rudolfshütte auf 2.315 m Seehöhe mundeten die Speisen und die Getränke ausgezeichnet. Nach der Mittagspause gab es eine Präsentation des ÖBB-Projekts "Pumpspeicher Kraftwerk Tauernmoos" durch die Projektleitung selbst.

Der Weißsee wurde während und nach dem Zweiten Weltkrieg eingestaut, um das Triebwasser dem Hauptspeicher Tauernmoos bedarfsgerecht zuführen zu können. Der Höhenunterschied von 220 Metern zwischen den Seen wurde dabei bislang nicht genützt. Es soll nun eine unterirdische Kavernen-Anlage errichtet werden, um diesen in Zukunft nutzbar zu machen. Sie ist 72 Meter lang und 40 Meter hoch, die sich schließlich in eine Maschinen- und eine Trafokaverne unterteilt. Das Kirchenschiff des Stephansdoms oder ein zwölfstöckiges Wohnhaus würde in diesen gigantischen Raum passen. Der Weißsee wird hier das Oberbecken und der Tauernmoossee das Unterbecken für die Pumpspeicheranlage sein. Es kommen zwei reversible Pumpturbinen mit je 85 MW Leistung und maximal 40 m³/s Durchfluss zum Einsatz. Während die anderen Anlagen im Stubachtal ausschließlich Bahnstrom erzeugen, werden im KW Tauernmoos Maschinensätze installiert, die mit 50 Hz Dreiphasenwechselstrom betrieben werden. Die Anbindung an die Übertragungsnetze erfolgt durch ein 18,5 km langes 110 kV-Erdkabel von den Maschinentransformatoren zur Umrichteranlage Uttendorf.

Nach der sehr informativen Projektvorstellung ging es von der Rudolfshütte mit der Seilbahn der "Weißsee Gletscherwelt" zurück ins Tal. Die Anlage verfügt ebenfalls über zwei Sektionen mit der Mittelstation Grünsee und benötigt insgesamt 40 Stützen für die gesamte Länge. Vom Parkplatz der Talstation wurde die Heimfahrt zur Pension angetreten und abschließend noch das am Ortsrand von Uttendorf gelegene, 2015 erbaute Frequenz-Umformerwerk vom Bus aus kurz besichtigt. Der erzeugte einphasige 16,7 Hz Bahnstrom wird teilweise in einen Dreiphasenwechselstrom mit 50 Hz Netzfrequenz umgewandelt, um an anderer Stelle in Österreich durch Umformerwerke wieder zurück in Bahnstrom gewandelt zu werden. Damit können Übertragungsverluste, die innerhalb des mit 110 kV betriebenen Bahnstromnetzes auftreten würden, durch die Nutzung des größeren öffentlichen Stromnetzes mit seinen höheren Übertragungsspannungen reduziert werden.

Angekommen in der Pension "Koch", entspannten sich die Sonder-RPP’ler im straßenseitigen Gastgarten mit kühlen Erfrischungsgetränken. Nach dem Abendessen wurde noch viel und teilweise recht lange über die Tageserlebnisse diskutiert. Je nach Müdigkeit verabschiedeten sie sich schließlich einzeln oder in Kleingruppen in Richtung Hotelzimmer.

Fotodokumentation: Habicher Otto, Hanika Dietmar, Silly Karl, Weiss Wilfried

Donnerstag, 09. September 2021

In den bereitstehenden Bus wurde nach dem Frühstück das Reisegepäck geladen und zur Besichtigung der Wasserfälle um 09:00 Uhr nach Krimml abgefahren. Die 35 km lange Anreise dauert gute 45 Minuten. Vom Parkplatz ging es nur wenige Minuten zu Fuß weiter zur Kassastelle der Krimmler Wasserfälle. Nach dem Bezahlen des Zutritts konnte jeder die Aufenthaltszeit verbringen, wie er wollte - mit zwei zu beachtenden Fixpunkten: 13:00 Uhr Mittagessen im Gasthaus Hanke und 15:00 Uhr Busabfahrt vom Parkplatz.

Bevor der Wasserfall-Weg nach oben begangen wurde, gab es den Abstecher zum "Kürsinger-Platz", wo man am Fuß des Wasserfalls steht. 385 Meter stürzen die Wassermassen von oben herab und hüllen Bäume, Wiesen und Besucher in einen feinen Sprühnebel. Über drei schroffe Felskaskaden donnern hier in nur einer Sekunde unfassbare 3.750 Liter Wasser in die Tiefe. Es sind dies die größten Wasserfälle Europas und die fünftgrößten der Welt. Einige Sonder-RPP’ler hatten mit diesem Erlebnis bereits genug gesehen und zogen sich zu "Beratungsgesprächen" in die Gastwirtschaft "Hanke" zurück. Ein Großteil jedoch erwanderte bis zum Gasthaus "Schönangerl" an die 260 Höhenmeter vom Wasserfall. Von den dazwischen sehr schön angelegten Aussichtskanzeln konnte man die tosenden Wassermassen in die Tiefe stürzen sehen. Oben im Gastgarten angekommen, traf man eine Handvoll Kollegen, die diese Strecke über die Zufahrtsstraße mit einem Taxi erklommen hatten. Aufgrund der ausgegebenen Zeitvorgaben war es notwendig hier nun wieder umzukehren, um rechtzeitig zum Mittagstisch im Gasthaus "Hanke" eintreffen zu können. Die dort bestellten Speisen und Getränke schmeckten vorzüglich. Der Meinungsaustausch der Kollegen war so intensiv, dass sie an den Abfahrtstermin zur Heimfahrt erinnert werden mussten. Die anschließende Busfahrt nach Zell am See zum Bahnhof verlief ohne Probleme. Die Teilnehmer konnten ihre vorgesehenen Heimfahrzüge rechtzeitig und stressfrei erreichen.


Organisation: Ekkehard Werner
Fotodokumentation: Habicher Otto, Hanika Dietmar, Silly Karl, Weiss Wilfried


RPP 9-2021: Besuch des Bergbaumuseums in Silbertal

Diesmal stand nach 2017 der zweite Besuch von einem der vier Montafoner Museen an. Nach dem Heimatmuseum in Schruns folgte diesmal das kleine, aber feine Bergbaumuseum in Silbertal. Vom Treffpunkt Bf. Bludenz fuhren die 22 Teilnehmer mit der Montafoner Privatbahn bis zum Endbahnhof Schruns und mit dem Bus weiter nach Silbertal. Das Hotel/Restaurant "Hirschen" befindet nur wenige Schritte von der Haltestelle entfernt, wo das Mittagessen eingenommen wurde. Die servierten Speisen und Getränke mundeten ausgezeichnet. Danach mussten die RPP‘ler nur die mäßig frequentierte Landesstraße überqueren, um zum Museum zu gelangen.

Das Montafoner Bergbaumuseum Silbertal besteht seit 1996 und befindet sich im örtlichen Gemeindeamt. Es präsentiert die Geschichte des Bergbaus im Montafon bis zur Gegenwart. Im Mittelpunkt steht ein Schaustollen mit Berghunt und Bergmann. Urkunden, historische Fotos, traditionelles Werkzeug sowie zahlreiche Erze aus dem Bergbaugebiet ergänzen die Sammlung. Laut Museumsführer Bertle Klaus reicht hier die Geschichte wahrscheinlich bis in prähistorische Zeiten zurück. Die im Jahr 2000 entdeckte bronzezeitliche Siedlung in Bartholomäberg-Friega dürfte jedenfalls im Zusammenhang mit einem vorgeschichtlichen Kupfererzbergbau zu sehen sein. Das "Churrätische Reichsurbar" - ein Einkünfte-Verzeichnis des Bistums Chur - aus der Zeit um 843 gibt den ältesten bekannten Hinweis auf die Existenz eines mittelalterlichen Bergbaus im Montafon. Die Quelle nennt einen eigenen Eisenbezirk "ministerium ferraires", der zweifellos in das Gebiet zwischen Bürs, Arlberg und Montafon (Bereich Bartholomäberg-Kristberg) zu lokalisieren ist. Es ist anzunehmen, dass man bald nach dem Eisenerzabbau auf reiche Silberadern stieß, die dann eine lebhafte Epoche des Bergbaus einleiteten. So berichtet eine Urkunde aus dem Jahre 1319 von einem Silberbergwerk, indem König "Friedrich der Schöne" (Habsburg) seinem Oheim "Albrecht von Werdenberg" (Bludenz) u.a. erlaubte, "die Silbergruben oder der Berg genannt Muntafune" seinem Bruder, dem Grafen Hugo, zu vermachen.

 Nach der spannend erzählten Geschichte um den Montafoner Bergbau, besuchten einige Teilnehmer zudem die naheliegende, 1893 im frühgotischen Stil erbaute Pfarrkirche St. Nikolaus. Schließlich wurde noch einmal das Lokal "Hirschen" aufgesucht, um dort die Wartezeit auf den Rückfahrbus zu verkürzen. Die schöne Landschaft und auch die sonnige Terrasse trugen das ihre dazu bei, dass einige der Teilnehmer etwas länger im Montafon blieben und erst später mit den Öffis in Richtung Heimat zurückfuhren.





RPP 10-2021: Besuch von Schloss Ambras in Innsbruck

Aller guten Dinge sind drei - dies deshalb, weil die Veranstaltung coronabedingt erst beim dritten Anlauf durchgeführt werden konnte. Insgesamt 29 RPP-Kollegen wollten bei der Besichtigung vom Schloss Ambras dabei sein. Die Teilnehmer kamen hier individuell mit den „Öffis“, Taxi oder zu Fuß zum Treffpunkt. Gestartet wurde mit einem Mittagessen im Restaurant „Ferdinand“ im Hochschloss. Dabei spendierten die (Ex-) Geburtstagskinder Nairz Wilfried und Vasold Franz alle konsumierten Getränke. Anschließend stand der in zwei Gruppen aufgeteilten Führung nichts mehr entgegen.

Schloss Ambras zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Innsbrucks. Seine kulturhistorische Bedeutung ist untrennbar mit der Persönlichkeit Erzherzog Ferdinands II. (1529-1595) verbunden, der als echter Renaissancefürst die Künste und Wissenschaften förderte. Er begründete die prachtvollen Ambraser Sammlungen, für die er im Unterschloss eine nach modernsten Kriterien konzipierte Museumsanlage errichten ließ. Heute noch ist ein großer Teil seiner Sammlung in drei Rüstkammern, der Kunst- und Wunderkammer und dem Antiquarium zu bestaunen. Der Spanische Saal unterhalb des Hochschlosses zählt zu den prächtigsten Saalbauten der Renaissance. Im Sommer erklingt darin Musik im Rahmen der „Ambraser Schlosskonzerte“ und der Innsbrucker „Festwochen der Alten Musik“. Im Hochschloss befanden sich zu Ferdinands Zeiten die Wohnräume. Heute ist dort auf drei Stockwerke verteilt die Habsburger Porträtgalerie. Über 200 Bildnisse erzählen Geschichte und Geschichten von Mitgliedern der großen europäischen Dynastien. Die Gemälde aus dem 15. bis 18. Jahrhundert stammen von Meistern wie Arcimboldo, Cranach, Rubens, van Dyck, Velázquez u.a. Im Erdgeschoß des Hochschlosses befinden sich die St. Nikolaus Kapelle sowie eine Sammlung spätmittelalterlicher Bildwerke, die aus der Zeit Kaiser Maximilians I. stammen. Ebenfalls im Erdgeschoss untergebracht ist das einzig noch vollständig erhaltene Bad des 16. Jahrhunderts und gewährt Einblicke in die „Wellness“-Kultur der Philippine Welser.

Nach der sehr interessanten und lehrreichen Führung gab es für die Mehrheit der RPP‘ler noch einmal einen „Abstecher“ ins Restaurant „Ferdinand“ zur Nachbesprechung und zum „Durstlöschen“. Den Großteil der Getränkerechnung übernahmen diesmal Dornauer Roman, Silly Karl und Usel Werner. Dem Vernehmen nach sind alle wieder gesund nach Hause gekommen.




RPP 11-2021:

Aufgrund des Bundesgesetzes betreffend der Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-19 (COVID-19-Maßnahmengesetz) und den damit zusammenhängenden Verordnungen von Bundes-, Landes und Bezirksverwaltungsbehörden mußte die RPP-Veranstaltung 11/2021 abgesagt werden.


RPP 12-2021: Besuch der Krippenherberge in Wildermieming

Das Coronavirus macht es möglich, dass nun seit zwei Jahren RPP-Veranstaltungen abgesagt, verschoben oder ersetzt werden müssen. Dies galt im November leider auch für den Besuch der Krippenherberge in Wildermieming. Im Dezember hätten die Maßnahmenverordnungen einen Jahresabschluss im bayrischen Mittenwald nur mit mannigfaltigen, vielen Erschwernissen zugelassen und deshalb bildete jetzt der Besuch der Dauerausstellung am Mieminger Plateau den krönenden Schlusspunkt für das RPP-Jahr 2021. Der Großteil der Kollegen reiste mit der ÖBB an und traf sich am Bf. Telfs, um mit dem angemieteten Bus der Fa. „Dietrich Reisen“ nach Affenhausen zum Hotel Traube gebracht zu werden. Die im Großraum Telfs wohnenden Teilnehmer fuhren mit ihrem Auto selbst hin. Die im Untergeschoß des Hotels beheimatete Krippenherberge wurde in zwei Gruppen besichtigt.

Es war der Oktober 2015, als der Lebenstraum von Erwin Auer in Erfüllung ging. Gemeinsam mit dem Krippenbauverein Wildermieming, dem er als Obmann vorsteht, wurde sein Lebenswerk im Untergeschoss des Hotels Traube eröffnet. In der „Krippenherberge“ präsentiert er auf 300 Quadratmetern rund 50 der schönsten Krippen, die in Tirol zu sehen sind. Erstaunlich in Vielfalt und Formen, Art und Herkunft der Figuren. Was besonders fasziniert, sind die exquisite künstlerische Ausgestaltung dieser kleinen Kunstwerke in ihrer räumlichen Ausformung mit den gemalten „Hintergründen“, die auch als selbständige Gemälde durchgehen würden. Der „Krippenberg“, die Gestaltung der Perspektiven und vor allem die Beleuchtung sind das Werk Erwin Auers. Hier sieht man auch seine rund 60-jährige Erfahrung im Krippenbau. Zahlreiche bekannte Tiroler Künstler wie Wolfgang Falkner, Georg Eigentler, Peter Feller oder Walter Grach waren an der Ausarbeitung dieser Kunstkrippen beteiligt und „verewigten“ sich mit bisweilen außergewöhnlichen Beiträgen. Die Dauerausstellung beherbergt aber nicht nur die in Tirol „gängigen“ orientalischen und heimatlichen Krippen. Es sind italienische Krippen, die der Ausstellung einen quasi „exotischen“ Hauch verleihen. Krippen, die das quirlige Leben auf einer neapolitanischen Piazza genauso wiedergeben, wie die räumliche Tiefe toskanischer Landschaften. Mit Figuren aus Terrakotta - u.a. von Angela Tripi - und einer Tiefenwirkung der Krippe, wie dies nur die italienische Kunst in dieser Qualität beherrscht. Ein dreidimensionales Kunstwerk, das die Weite italienischer Landschaften perfekt simuliert.

Nach der sehr interessanten und beeindruckenden Führung gab es zum Abschluss ein Stamperl Gloria-Wasser (= Schnaps). Danach fuhren die 27 RPP'ler zum Gasthof Post nach Mieming zum gemeinsamen Mittagessen. Sonnweber Josef heiterte den gemütlichen Nachmittag noch mit dem Vortrag von einigen Mundartmoritaten auf und mit ihrem finanziellen Beitrag übernahmen Habicher Alois und Weber Karl den Großteil der Buskosten. Alles in allem ein schöner Jahresausklang in den heimischen Gefilden.



Organisation: Habicher Alois
Fotodokumentation: Hanika Dietmar, Weber Karl